Das kleine NEIN sitzt auf einer Bank im Park und ißt Schokolade. Es ist wirklich sehr klein, richtig winzig und ganz leise.
Da kommt eine große Frau und fragt: darf ich mich zu dir setzen?“ Das kleine NEIN flüstert leise: „Nein, ich möchte lieber allein sein.“ Die große Frau hört gar nicht hin und setzt sich auf die Bank.
Da kommt ein Junge angerannt und fragt: „Darf ich deine Schokolade haben?“ Das kleine NEIN flüstert wieder: „Nein, ich möchte sie gern selbst essen.“ Aber auch der Junge hört nicht, nimmt dem kleinen NEIN die Schokolade weg und beginnt zu essen.
Da kommt ein Mann vorbei, den das kleine NEIN schon oft im Park gesehen hat und sagt: „Hallo, Kleine. Du siehst nett aus, darf ich dir einen Kuß geben?“ Das kleine NEIN flüstert zum dritten Mal: „Nein, ich will keinen Kuß.“ Aber auch der Mann scheint nicht zu verstehen, geht auf das kleine NEIN zu und macht schon einen Kußmund.
Nun verliert das kleine NEIN endgültig die Geduld. Es steht auf, reckt sich in die Höhe und schreit aus vollem Hals: „NEIIIIN!“ Und noch einmal: „NNEIN, NEIN, NEIN, NEIN! Ich will allein auf meiner Bank sitzen, ich will meine Schokolade essen, und ich will nicht geküßt werden. Laßt mich sofort in Ruhe!“
Die große Frau, der Junge und der Mann machen große Augen: „Warum hast du das nicht gleich gesagt,“ und gehen weiter ihrer Wege.
Und wer sitzt jetzt auf der Bank? Nein, nicht ein kleines NEIN, sondern ein großes NEIN. Es ist stark und laut, und es denkt: „So ist das also. Wenn man immer leise und schüchtern nein sagt, hören die Leute nicht. Man muß schon laut und deutlich NEIN sagen.“ So ist aus dem kleinen NEIN ein großes NEIN geworden.